Wenige Monate nach Ende des 2. Weltkriegs fanden sich einige Eltern und Lehrer zusammen und gründeten im Herbst 1947 die erste Waldorfschule in München, mitten in Schwabing, an der Leopoldstraße. Auf dem Gelände des zerstörten Goethesaales wurde eine Baracke aufgestellt, welche die ersten vier Klassen mit 88 Kindern und fünf Lehrern beherbergte. Später kam auf der anderen Straßenseite eine weitere Baracke dazu. Dann wurde in mühsamer Arbeit und mit vielen freiwilligen Helfern aus den vom alten Mörtel befreiten Ziegelsteinen das Goethesaal-Gebäude wieder aufgebaut, sodass weitere Klassenräume und sogar ein Festsaal entstehen konnten. Aber die Schülerzahl wuchs unaufhörlich. Im März 1950 füllten bereits 422 Schüler 11 Klassen, und so musste man nach weiteren Räumen, vor allem nach Fachräumen für die Oberstufe, Ausschau halten. Da ergab sich die Gelegenheit, das Grundstück Leopoldstraße 17 zu erwerben und dort einen Neubau zu errichten.
Unter großen Opfern und durch das Organisationstalent unseres Schulvaters und Architekten, Herrn Walter Beck, gelang es schließlich, den ersten Neubau einer deutschen Waldorfschule nach Kriegsende zu errichten. Der Grundstein wurde im Dezember 1953 gelegt, die feierliche Eröffnung des ersten Bauabschnittes erfolgte im September 1954. Die zweite Hälfte des Schulhauses wurde im Herbst 1958 fertig, die Turnhalle und der Theatersaal – unsere Aula – kamen bis 1961 dazu.